Affen am Golfplatz
Es gibt eine Geschichte, dass man in Kalkutta die Golfregeln anpasste. Diese Geschichte findet man im Buch »Die Kreativitäts-AG« von Ed Catmull [1]. Dabei schreibt er selbst, dass sie etwas fragwürdig ist, trotzdem kann man daraus etwas lernen.
Es heißt, dass im Jahr 1829 der Royal Calcutta Golf Club eröffnet wurde. Der erste Golfplatz in Indien. Gegründet von den Briten.
Man achtete natürlich schon damals auf die Etikette und die Regeln. Das Problem war nur, dass nicht jeder diese beachtete.
Konkret gesagt: Affen kamen immer wieder auf den Golfplatz und klauten die Golfbälle.
Damit die Affen nicht mehr auf den Golfplatz kamen, überlegte man sich verschiedene Lösungen. Diese reichten von Zäunen bis zum Lärm. Aber am Ende half nichts. Und die Frustration stieg.
Ein Zeichen, wie wenig Kontrolle man oftmals über die Problemsituation hat. Aber auch eine Gelegenheit, um neue Lösungsansätze zu entdecken.
Die Lösung war schlussendlich, dass man den Golfball von dort aus weiterspielt, wo der Affe den Golfball fallenlässt. Eine neue Regel für eine außergewöhnliche Situation.
Und diese eine Regel sorgte dafür, dass sich die Fokussierung bei den Menschen änderte. Aus dem Jammer entstand der Drang, die Herausforderung anzunehmen und das Beste aus der unerwarteten Situation zu machen.
Und was kann man aus dieser Geschichte lernen?
Auch im Berufs- oder Privatleben gibt es genügend Situationen, bei denen der »Ball« einfach woanders hingeworfen wird.
→ Unerwartete Fristen treten in Erscheinung
→ Umstrukturierungen
→ Ein Projekt geht schief
→ Überraschende Meetings
→ Firmenübernahme
→ Fluktuation
→ etc.
Wie du reagierst, hängt aber von dir ab. Du kannst die neue Gegebenheit verweigern oder du spielst »den Ball von dort aus weiter, wo er hingelegt wird.«
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Quellen:
Buch: »Die Kreativitäts-AG« von Ed Catmull mit Amy Wallace - 2. Auflage 2019 - Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München